Schnellschuss des Sozialministers auf Kosten der Kommune
Landtagsabgeordneter Sebastian Cuny kritisiert Entscheidung zu „Faulem Pelz“
Die Überlegung des Landessozialministers Lucha (Grüne) aus dem ehemaligen Gefängnis in der Heidelberger Altstadt vorrübergehend wieder eine Vollzugsanstalt zu machen, stößt auch bei Landtagsabgeordneten Sebastian Cuny (SPD) und seinen Parteifreunden auf Unverständnis: „Einmal mehr zeigt sich hier die Konzeptionslosigkeit im Sozialministerium. Der Bedarf an Maßregelvollzugs-Plätzen ist seit Jahren bekannt. Dieser Schnellschuss nun nach den Ausbrüchen in Weinsberg wurde Hals über Kopf vollzogen und überrumpelt vor Ort alle Beteiligten“, so der Schriesheimer Sozialdemokrat.
Auch der Heidelberger Stadtrat und SPD-Kreisvorsitzende Sören Michelsburg pflichtet dem Abgeordneten bei: „Seit 2015 wird eine Nachnutzung des Gebäudes geprüft. Seit dieser Zeit ist auch der Bedarf am „Faulen Pelz“ angemeldet seitens der Universität und der Stadt. Die Aussagen des Ministers sind für uns eine böse Überraschung“.
Sebastian Cuny, der als Abgeordneter auch den Landtagswahlkreis Heidelberg betreut, nennt noch ein weiteres Problem: „Das alte Gefängnis müsste komplett umgerüstet und anders gesichert werden. Es ist nicht ausgestattet für psychisch kranke Straftäter. Aus reinem Platzmangel kann man diese Menschen nicht einfach in Gefängnismauern inmitten einer Altstadt unterbringen.“