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Land fördert das Weinheim Erfolgsprojekt TEMA nicht weiter
Sebastian Cuny MdL erhält negative Antwort aus dem Ministerium

„Damit droht die erfolgreiche Weinheimer Bildungskette ein sehr wichtiges Glied zu verlieren“, kritisiert Landtagsabgeordneter Sebastian Cuny die Entscheidung des Wirtschaftsministeriums scharf, die Förderung für das Projekt „TEMA“ (Türkische Eltern als Motor für Ausbildung) nicht weiterzuführen.

Seit zehn Jahren gelingt es mehrsprachigen Fachkräften mit diesem Projekt, Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund in Praktika und Aus- oder Weiterbildung zu bringen. So wurden 2021 bereits 1.000 Beratungen geleistet und mindestens 200 Menschen durch Intensivberatung individuell gefördert. „TEMA ist in der Bildungs- und Integrationsarbeit unserer Stadt unverzichtbar. Dort wird berufliche, soziale und kulturelle Teilhabe ermöglicht“, appelliert die Weinheimer SPD-Fraktionsvorsitzende Stella Kirgiane-Efremidou an die Landesregierung, der Stadt Weinheim hier nicht „den schwarzen Peter der Finanzierung“ zuzuschieben. Derzeit wird das Projekt von Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds, des Landes und der Stadt Weinheim getragen.

Nachdem die aktuelle Förderung Ende des Jahres ausläuft, hatte sich Sebastian Cuny an Wirtschaftsminister Dr. Hofmeister-Kraut gewandt und nachdrücklich die Fortführung der finanziellen Unterstützung des Bildungs- und Integrationsprojektes gefordert. In ihrer Antwort erteilt die CDU-Politikerin dieser Forderung eine Absage und begründet diese mit „geänderten Rahmenbedingungen in der neuen Förderperiode des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie dem gesunkenen Interventionssatz der EU. Der Landeshaushalt könne diese Verluste nicht ausgleichen.

„Diese lapidare Absage gepaart mit dem Hinweis auf andere, sicher auch sehr gute Projekte zur ‚Integration durch Ausbildung‘ in unserer Region, ärgert mich umso mehr angesichts großzügiger Ausgaben für Werbekampagnen, einen aufgeblähten Regierungsapparat und prognostizierten Steuermehreinnahmen von über einer Milliarde Euro“, äußert der Schriesheimer Sozialdemokrat sein Unverständnis.